Think Camp „KI, Algorithmen und Ethik gesundheitsbezogener Daten“
29. bis 31. Oktober 2021
Künstliche Intelligenz bietet vielfältige Potenziale, die Gesundheitsversorgung zu verbessern: Diagnosen können genauer und schneller gestellt werden, individuelle Faktoren wie Vorerkrankungen oder genetische Disposition einfließen. Damit kann der Patientennutzen gesteigert und gleichzeitig die Versorgung durch Ärzte und Pflegende effizienter werden. Doch es muss darauf geachtet werden, dass die Daten sicher und vom Patienten unbeeinflusst von Geschäftsinteressen genutzt und die zu Grunde liegenden Algorithmen neutral entwickelt werden.
Welche Potenziale bietet die KI? Wie können Algorithmen neutral entwickelt und Daten im Sinne jedes einzelnen Bürgers genutzt und geschützt werden? Darauf gingen die Dozenten in ihren Vorträgen ein.
Die Arbeiten der Teilnehmer
Die Aufgabe:
Das in den Vorträgen der Experten vermittelte Wissen setzten die Teilnehmer ein, um die Aufgabenstellung zu bearbeiten:
Ein junges Unternehmen plant die Entwicklung einer KI, mit der frühzeitig der Beginn einer demenziellen Erkrankung erkannt und ihr weiterer Verlauf prognostiziert werden kann. Dazu fließen Daten über Veränderungen in Sprache, Schrift und Alltagverhalten, aber auch ärztliche Untersuchungsergebnisse und medizinische Informationen ein.
Die KI soll als App angeboten werden, die gegen eine geringe Summe für jeden Menschen erhältlich und zum Download zur Verfügung stehen soll. Zur ersten Entwicklung benötigen die Firmengründer eine Summe in Höhe von 30 Millionen Euro.
Der Firmengründer beauftragt Sie, für ihn ein Konzept zu erarbeiten. Er hat unter anderem folgende Fragen:
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- Was muss bei Entwicklung und Betrieb der KI berücksichtigt werden?
- Welche Rahmenbedingungen sind zu beachten oder müssen eingefordert werden?
- Wo sind kritische Punkte und welche Hindernisse gibt es? Wie könnten diese überwunden werden?
- Wo können geeignete Investoren für die Anschubfinanzierung gefunden werden?
Gruppe GERDA:
Jenny Brandt, Lisa Geist, Laura Illner, Jonas Cittadino und Christoph Kollwitz
Die App GERDA (Gamification for Elderly at Risk for Dementia App(lication) richtet sich an die Zielgruppe von Menschen ab 65 Jahren, die bisher keine Zeichen einer dementiellen Erkrankung aufzeigen und keine schweren neurologischen Einschränkungen oder Krankheiten haben.
Concept for care:
Hildrun Schürig, David Fuchs, Jonah Grüters, Martin Hoffmann und Carolin Holwitt
Die von der Gruppe konzipierte App „Cogni-Booster“ hilft beim Ausbau bzw. Erhalt der kognitiven Fähigkeiten und soll dadurch ein möglichst langes, selbstständiges und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen.
Gruppe Digital Biomarker Consulting:
Felix Hofmann, Chiara Lakomski, Alexandra Lehmann, Greta Menke, Anke Ritte
Mit der App „KopfFit: Noch klar im Kopf?” entwickelte die Gruppe eine KI, durch die eine demenzielle Erkrankung erkannt sowie deren Verlauf prognostiziert werden konnte. Hierzu fließen Daten über Veränderungen von Sprache, Schrift, Alltagsverhalten sowie ärztliche und medizinische Informationen mit ein.
Die Dozenten:
- Prof. Dr. Peter Hahn, Chefarzt Handchirurgie, Ärztlicher Direktor Vulpius-Klinik
- Prof. Dr. Alexandra Jorzig, Professorin für Gesundheits- und Sozialrecht, IB Hochschule Berlin, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht
- Dr. Franz MJ Pfister, Gründer und CEO deepc
- Sebastian Schleidgen, Juniorprofessur für Medizinethik, Institut für Philosophie der FernUniversität in Hagen