Von Freitag, 20. Januar bis Sonntag, 22. Januar 2017 war es wieder soweit und die Stiftung Münch lud vier Experten sowie 15 engagierte Studenten und Doktoranden verschiedener Fachrichtungen mit Bezug zum Gesundheitswesen zur Veranstaltungsreihe „Think-Camp“ – diesmal nach Frankfurt am Main – ein.
Freitagmittags trafen Experten und Teilnehmer im Hotel Lindner in Frankfurt a. M. ein. Bei einer kleinen Stärkung in ungezwungener Atmosphäre wurden schnell neue Kontakte geschlossen und erste Gespräche geführt.
Den offiziellen Teil eröffnete Prof. Dr. Boris Augurzky, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Stiftung Münch, mit einer kurzen Vorstellungsrunde sowie einem Überblick über Hintergründe und Aktivitäten der Stiftung Münch. In seinem daran anschließenden Vortrag führte Prof. Augurzky in das Thema des Wochenendes „Robotik in der Netzwerkmedizin“ ein und arbeitete dessen zukünftige Bedeutung im und für das deutsche Gesundheitswesen heraus.
Im zweiten Vortrag des ersten Veranstaltungstages referierte Mascha Minou Lentz, Associate Partner und Mitglied im Healthcare Innovation Team von IBM Global Business Services (GBS) über Möglichkeiten, Projekte und Grenzen im Einsatz von künstlicher Intelligenz im Medizin-Kontext.
Den Abschluss der Vortragsreihe des ersten Tages bildete Dr. Birgit Graf, Leiterin Haushalts- und Assistenzrobotik am Institut Fraunhofer IPA. Dr. Graf stellte in Ihren Ausführungen die Forschungshistorie von Assistenzrobotik-Lösungen am Fraunhofer IPA vor. Insbesondere das Modell „Care-O-Bot“ und dessen verschiedene Entwicklungsstufen bildeten ein zentrales Element Ihrer Ausführungen.
Gestärkt durch den Wissensinput des Nachmittags wurde das Abend-Programm mit einem gemeinsamen Dinner der Experten und Teilnehmer eingeläutet. Seine Fortsetzung fand dieser in lockerer Gesprächsatmosphäre in der hoteleigenen und für Frankfurt bekannten Harry´s New York Bar.
Für den Teil Wissensvermittlung waren für den Vormittag des zweiten Veranstaltungstages zwei weitere Experten-Vorträge vorgesehen. Im Ersten beleuchtete Dr. Cyrill von Tiesenhausen, Business Development Manager Medical Robotics, Division Healthcare, KUKA Robotics, das Thema Robotik in der Medizin aus der Sicht eines produzierenden Industrieunternehmens.
Im letzten Expertenvortrag fasste Prof. Dr. Siegfried Jedamzik, Geschäftsführer der Bayerische TelemedAllianz, nochmals wesentliche Bestandteile der Robotik im Gesundheitswesen zusammen und ordnete diese in den Kontext von eHealth und Telemedizin ein.
Nach einem gemeinsamen Lunch erfolgte die Einteilung der 15 Teilnehmer in drei Gruppen, in denen im Laufe des Samstagnachmittags eigene Konzepte zur Optimierung vernetzter medizinscher Versorgungsstrukturen unter Einsatz von Robotik-Lösungen entwickelt werden sollten. Die Aufgabenstellung war dabei bewusst offen gestaltet, um die Teilnehmer zu „Out-of-the-Box“-Denken jenseits vermeintlich eingetretener Pfade anzuregen.
In konstruktiven Diskussionen erarbeiteten die einzelnen Gruppen innovativen Konzept-Ideen für verschiedene Bereiche der deutschen Gesundheitsversorgung, welche der Experten-Runde am darauf folgenden Sonntagvormittag präsentiert und anschließend diskutiert wurden.
Den offiziellen Teil des Think-Camps beendete eine Feedbackrunde, bei der sich alle Teilnehmer – Studenten wie Experten – zu einem erfolgreichen Wochenende beglückwünschten und überzeugt vom Konzept des „Think-Camps“ der Stiftung Münch zeigten.
Das 1. Think-Camp 2017 klang mit einem gemeinsamen Lunch, bei dem sich viele der 15 Think-Camp-Alumni zur Teilnahme und einem erneuten Treffen am Rande des Kongresses der Stiftung Münch am 15. Februar 2017 in München verabredeten, aus.
Positiv fiel am ersten Think Camp 2017, am zweiten Think-Camp insgesamt, auf, dass die 15 Teilnehmer mit dem Story-Telling-Konzept eine vielen bisher unbekannte, jedoch plakative und abwechslungsreiche Präsentationstechnik erlernen konnten.
Das ungezwungene Ambiente sowie die großzügigen Räumlichkeiten, in denen das Think-Camp stattfand, ließen nahezu keine Wünsche offen und boten Teilnehmern wie Experten optimale Arbeitsbedingungen.
Die Ausrichtung des Think-Camps als Veranstaltungsreihe, bei der Out-of-the-Box-Denken nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht ist legt damit den Grundstein für innovative Konzept- und Produktideen.
Die Plattform, welche die Stiftung Münch engagierten Nachwuchsführungskräften mit dem Think-Camp-Konzept bietet, um mit Experten des Gesundheitswesens in Kontakt treten und gemeinsam über Versorgungskonzepte „von morgen“ nachdenken zu können, ist positiv herauszustellen.
Patrick Walberer
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Patrick Walberer studierte Gesundheitsökonomie an der Universität Bayreuth und der University of Southern Denmark in Odense mit den Schwerpunkten Krankenhausmanagement und -controlling, Versorgungsstrukturforschung und Digitalisierung im Gesundheitswesen. Neben seinem Studium arbeitete er unter anderem bei der Sana AG, Oberender & Partner, UG-MaS, Medical Valley EMN und dem Ärztenetzwerk GO-IN. Vor seinem Studium absolvierte Walberer eine Berufsausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK Bayern.