Die Rhön Stiftung versteht sich vor allem als operativ tätige Stiftung, die ihre Ziele mit Hilfe von eigenen Studien verfolgt. Bei bestimmten Themen setzt die Stiftung Reformkommissionen ein, die Lösungsvorschläge erarbeiten.
Studien 2023
Qualitätsstandards ambulantes Operieren
Die Ambulantisierung soll nach Willen des Gesetzgebers Fahrt aufnehmen. Um auf allen Ebenen die Umsetzung mit Qualitätsstandards begleiten zu können, sind verschiedene Maßnahmen sinnvoll. In einer Studie skizzieren die Autoren, Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg und Dr. Dr. Klaus Piwernetz, welche Maßnahmen auf Makro- (Bund und Länder), Meso- (Gesundheitsregionen und -netzwerke) sowie Mikroebene (einzelne Gesundheitseinrichtungen) sinnvoll sind.
Die Studie können Sie HIER lesen
Ambulant statt stationär: Handlungsoptionen für Krankenhäuser
Die Rhön Stiftung hat in einer Studie untersucht, wie Krankenhäuser sich aufstellen müssen, damit die ambulante, stationsersetzende Leistungserbringung wirtschaftlich erbracht und so die Ambulantisierung Fahrt aufnehmen kann. Die Ergebnisse zeigen, dass für eine erfolgreiche operative Umsetzung neben einer Anpassung der Vergütungssysteme auch eine Überarbeitung des ambulanten Geschäftsmodells nötig ist. Dabei müssen sechs Handlungsfelder angegangen werden: (i) die Einführung eines Ambulanzcontrollings und -reportings, (ii) die Entwicklung eines strategisch orientierten ambulanten Portfolios, (iii) Investitionen in passende Raum- und Funktionskonzepte, (iv) angepasste Personaleinsatzkonzepte, spezialisiertes Personal, ambulantes „Mindset“, (v) Prozessstandardisierung und Schnittstellenmanagement und schließlich (vi) digitale Prozessunterstützung.
Die Studie können Sie HIER lesen
Positionspapier von Eugen Münch zur anstehenden Krankenhausreform
Die geplante Krankenhausreform stößt dringend notwendige Veränderungsprozesse an. Sie verändert die regulatorischen Rahmenbedingungen und setzt neue Anreize sowohl für die Leistungserbringer als auch für die Bundesländer. Sie kann sogar einen Prozess der schöpferischen Zerstörung auslösen, der zu einer Neukombination der knappen Ressourcen führt, die effizienter als die alte Kombination ist, wenn man der initiierten Dynamik ihren Lauf lässt und mit gewisser Toleranz nachjustiert. Damit ließe sich die ansonsten demografisch bedingte Rationierung der Versorgung abmildern oder sogar ganz vermeiden.
Das Positionspapier können Sie HIER lesen
Energieeffizienz im Krankenhaus: Handlungsleitfaden zu energiesparenden Ansätzen und Technologien
Die Stiftung Münch hat einen Leitfaden herausgegeben, wie Krankenhäuser ihre Energieeffizienz erhöhen können. Damit kann nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet, sondern insbesondere Geld eingespart werden. Dabei sind viele Technologien und Maßnahmen einfach umsetzbar und amortisieren sich bereits nach wenigen Jahren.
Den Handlungsleitfaden können Sie HIER lesen
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Elektronische Patientenakte: Haltungen zum Opt-out
Eine Widerspruchslösung scheint ein entscheidender Faktor für den Erfolg der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle Versicherten zu sein. In einer repräsentativen, von der Bertelsmann Stiftung und der Stiftung Münch beauftragten Studie gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie die Widerspruchslösung bei der ePA befürworten. Drei Viertel aller Befragten wollen die ePA nutzen. Und selbst unter denen, die die ePA für sich ablehnen, äußert eine relative Mehrheit von 42 Prozent Zustimmung zum sogenannten Opt-out-Verfahren.
Eine Zusammenfassung der Befragungsergebnisse finden Sie HIER
Studien 2022
Studie: „Umwandeln statt Schließen: Wie Krankenhäuser an den Bedarf der Versorgung vor Ort angepasst werden können“
Viele kleine Kliniken der Grundversorgung entsprechen nicht mehr den Versorgungsbedarfen einer Region. Um Personal, Technik und Infrastruktur vorzuhalten, entstehen hohe Kosten. Sie sind daher oft defizitär und es sind regelmäßig Summen in Millionenhöhe nötig, mit denen Kommunen und Landkreise die aufgelaufenen Defizite ausgleichen müssen. Geld, dass dringend an anderer Stelle benötigt würde. Aber selbst dann gelingt es ihnen immer weniger gut, passendes Fachpersonal zu finden, worunter die Versorgungsqualität leidet. Doch in der Regel scheuen sich Lokalpolitiker, einen Klinikstandort zu schließen. Bei einer angedachten Schließung ist in der Regel mit einem starken Gegenwind aufgebrachter Bürger zu rechnen, die unter anderem ihre Notfallversorgung gefährdet sehen.
Die Stiftung Münch hat in einer Studie erarbeitet, wie in diesen Fällen das Krankenhaus vor Ort so umgewandelt werden kann, dass eine gute Versorgung erhalten bleibt.
Lokalpolitiker und lokale Entscheider erhalten eine praktische Handlungsanleitung, wie sie passende Zielbilder ermitteln und die Umsetzung angehen können.
Um die Bevölkerung auf dem Weg mitzunehmen, wurde eine Broschüre erstellt, die die Hintergründe erläutert.
Die auf Bundesebene nötigen Voraussetzungen sind in einer weiteren Broschüre zusammengefasst.
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Studie: „Opt-out-Modelle für die Elektronische Patientenakte aus datenschutzrechtlicher Perspektive“
Nach dem Willen der Bundesregierung soll künftig für Alle eine elektronische Patientenakte (ePA) eingerichtet werden. Versicherte, die das nicht wollen, können widersprechen (Opt-out). Bisher muss die ePA von der Einrichtung über die Befüllung mit Daten bis hin zu deren Nutzung in Arztpraxen und Krankenhäusern jeweils von den Versicherten einzeln freigeschaltet werden (Opt-in).
Zusammen mit der Bertelsmann Stiftung hat die Stiftung Münch ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, um zu klären, wie die Umstellung auf ein solches Opt-out-Modell im Rahmen des europäischen und deutschen Datenschutzrechtes umgesetzt werden kann.
Bei der Umstellung der ePA auf ein Opt-out-Modell sind die Ansprüche der Versicherten auf informationelle Selbstbestimmung abzuwägen gegen ihr Interesse an einer möglichst umfassenden Datengrundlage für eine effiziente Gesundheitsversorgung. Dabei verfügt der Gesetzgeber über weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten, die er im Sinne des individuellen wie auch des allgemeinen Gesundheitsschutzes nutzen kann. Je mehr Gesundheitsdaten aufgenommen werden und je umfassender nutzbar sie durch die an der Versorgung Beteiligten sind, desto einfacher muss es den Versicherten gemacht werden, ihre Steuerungs- und Widerspruchsrechte wahrzunehmen. Ziel ist es, den Nutzen der ePA vor allem für das Gesundheitspersonal und die Versorgung zu erhöhen, ohne die Datenhoheit der Versicherten zu beeinträchtigen.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse finden Sie HIER.
Das vollständige Rechtsgutachten finden Sie HIER.
Studien und Reformkommissionen 2021
Studie: „Anwendung des Datenschutzrechts im europäischen Vergleich mit Fokus auf Anwendungen im Gesundheitswesen“
In internationalen Vergleichen zum Thema E-Health schneidet Deutschland regelmäßig auffallend schlecht ab, besonders gegenüber anderen europäischen Staaten. Der Diskurs über E-Health ist in Deutschland stark von datenschutzrechtlichen Fragestellungen dominiert, die eigentlichen Chancen, die sich aus der Digitalisierung für eine qualitativ hochwertige und breite medizinische Versorgung ergeben können, bleiben dagegen im Hintergrund. Bemerkenswert ist dies insofern, als in Europa spätestens seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ein vollharmonisiertes Datenschutzrecht gilt.
Die Autoren der Studie gehen daher der Frage nach, ob die DSGVO in den EU-Mitgliedstaaten in Gesundheitsfragen unterschiedlich gehandhabt wird, und ob die unter der DSGVO prinzipiell mögliche Gesundheitsdatenverwaltung in Deutschland richtig und vollständig implementiert wird. Grundlage und Gegenstand des Vergleichs bilden die Regelungen über die elektronischen Gesundheitsakten in den digitalen „Vorreiterstaaten“ Österreich, Estland und Spanien, die den jüngst ins Werk gesetzten deutschen Regeln über eine elektronische Patientenakte (ePA) gegenübergestellt werden.
Der Vergleich legt nahe, das deutsche Konzept der ePA zu überdenken: Der deutsche Gesetzgeber hat es in zentralen Punkten versäumt, ein wirksames Patientenaktensystem zu schaffen, das die Spielräume der DSGVO voll ausschöpft. Stattdessen hat er ein paternalistisches Konzept implementiert, das Gefahr läuft, seine oberste Leitlinie – die Patientensouveränität – ins Gegenteil zu verkehren.
Die Studie wurde Ende Oktober 2021 als Buch veröffentlicht.
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Reformkommission zur Realisierung von Gesundheitsregionen
Die Stiftung Münch hat eine Reformkommission eingesetzt, um Vergütungsmodelle für Gesundheitsregionen mit ihren Vor- und Nachteilen zu diskutieren, Überlegungen anzustellen, wie ihre Chancen bei Minimierung ihrer Risiken genutzt werden können und welche Anforderungen nötig sind, um die Hürden zum Start von Pilotprojekten zu senken. Die Mitglieder der Reformkommission haben sich dazu auf einen Forderungskatalog verständigt.
Der Reformkommission gehörten an:
- Thomas Bublitz, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V.
- Dr. Isabella Erb-Herrmann, Bevollmächtigte des Vorstandes AOK Hessen
- Dr. Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer Optimedis AG
- Prof. Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer Regionale Kliniken Holding RKH GmbH Ludwigsburg
- Dr. Steffi Miroslau, Geschäftsführerin GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH, Eberswalde
- Dominik Walter, Fachbereichsleiter FB Integrierte Gesundheits- und Versorgungsmodelle, Rhön Klinikum AG
- Prof. Dr. Boris Augurzky, Vorstandsvorsitzender Stiftung Münch
- Prof. Dr. Andreas Beivers, Leiter wissenschaftliche Projekte Stiftung Münch und Hochschule Fresenius München
- Dr. Benedikt Simon, Harkness Fellow at the Commonwealth Fund
Studien 2020
Studie: „Qualitätsstandards der ambulanten ärztlichen Versorgung“
Die Stiftung Münch hat eine Studie über „Qualitätsstandards in der vertrags- und privatärztlichen Versorgung“ beauftragt. Es soll ausgehend von der einleitenden Darstellung des Status quo in einem ersten Schritt ein Vergleich mit Qualitätsstandards in der stationären Versorgung sowie ausgewählten Qualitätsstandards der ambulanten ärztlichen Versorgung anderer Länder erstellt und v.a. unter den Gesichtspunkten Effizienz und Transparenz bewertet werden. In einem zweiten Schritt sollen ausgehend von dieser Bewertung Grundzüge konkreter Qualitätsstandards für die ambulante ärztliche Versorgung erarbeitet werden einschließlich Vorschläge, wer diese Standards festlegen bzw. wie diese eingeführt und weiterentwickelt werden sollen, ohne dabei neuen Bürokratieaufwand und Bürokratiekosten zu produzieren.
Die Studie erscheint im ersten Quartal des Jahres 2021 als Buch.
Studien und Reformkommission 2019
Studie: „Capitation-Modelle“ im Ausland – Vorbild für Gesundheitsversorgung in Deutschland?
Das deutsche Gesundheitssystem ist geprägt durch die strikte Trennung zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor, insbesondere weil auch das Vergütungssystem dieser starren Teilung folgt. Doch zunehmend erfordern die Ambulantisierung der Medizin, der Fachkräftemangel und der technologische Wandel ein Zusammenrücken der Sektoren, vor allem in ländlichen Regionen. Dies ist nicht nur für Patienten sinnvoll, sondern auch ökonomisch vorteilhaft. Gerade angesichts der demografischen Entwicklung und einer damit einhergehenden drohenden Rationierung von Leistungen ist die Steigerung der ökonomischen Effizienz auch ethisch geboten.
Ein möglicher Ansatz für sektorenübergreifende Vergütung könnten so genannte Capitation-Modelle sein: Ein oder mehrere Leistungserbringer erhalten ein populationsbezogenes Budget von den Kostenträgern, das ihnen für die eigenverantwortliche, vollständige medizinische Versorgung der Bevölkerung in einem abgegrenzten Gebiet zur Verfügung steht. Um dabei eine hohe Versorgungsqualität für die Bevölkerung zu gewährleisten, braucht es aber Wettbewerbselemente sowie Qualitätsziele, die die Kostenträger kontrollieren. International existieren eine Reihe solcher populationsbezogener Capitation-Modelle, die vielversprechende Ansätze zur Effizienzsteigerung zeigen.
Die Stiftung Münch hat eine Studie beauftragt, in der Capitation-Modelle in Spanien, der Schweiz, den USA und Peru untersucht und vorgestellt werden. Neben einer systematischen Beschreibung werden die besonderen Voraussetzungen in diesen Ländern herausgearbeitet, die die Etablierung von Capitation-Modellen begünstigen. Schließlich wird eruiert, wie und ggf. in welchen Arten von Regionen ähnliche Modelle für Deutschland umgesetzt werden könnten.
Die Studie wurde im Februar 2020 als Buch veröffentlicht.
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Reformkommission neue Berufe
Eine Fachkraft, ein Prozessmanager und ein Systemarchitekt für digitale Gesundheit: Diese drei neuen Berufe hält die Reformkommission der Stiftung Münch für erforderlich, um die Digitalisierung im Gesundheitssystem zu implementieren und damit die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern. Für alle drei Berufe hat sie Kompetenzprofile erstellt, Anforderungen für die Entwicklung der Curricula entwickelt und Voraussetzungen für deren Implementierung skizziert.
Der Reformkommission gehörten an:
- Dr. Franz Bartmann, bis 2018 im Vorstand der Bundesärztekammer zuständig für die Bereiche eHealth und Ärztliche Bildung, ehem. Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein
- Dr. Bernadette Klapper, Bereichsleiterin Gesundheit der Robert Bosch Stiftung
- Priv.-Doz. Dr. Sebastian Kuhn, MME, Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Ausbildungsforscher und Hochschuldidaktiker an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Uwe Schwenk, Director Bertelsmann Stiftung
Studien 2018
Studie: „Vom Ausland lernen: Pflege in anderen Ländern?“ (PinaL)
Mehr Investitionen in Aus- und Weiterbildung, erweiterte Verantwortungsbereiche jenseits von Delegation sowie Stärkung der Selbstorganisation sind Schlüsselfaktoren für Attraktivität des Pflegeberufs und Sicherung der Versorgungsqualität. Das sind die Schlussfolgerungen der PinaL-Studie, die im Februar veröffentlicht wurde.
Die Studie wurde im Februar 2019 als Buch veröffentlicht.
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Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in ländlich geprägten Regionen: neue Modelle und Maßnahmen
In einer aktuellen Studie im Auftrag der Stiftung Münch hat ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von Carolin Auschra untersucht, welche neuen Lösungen zur Gestaltung der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen aktuell erprobt und genutzt werden. Dabei zeigt sich, dass der Großteil der neuen Lösungsansätze innerhalb der Grenzen eines bestehenden Sektors agiert, sektorenübergreifende Modelle jedoch die Ausnahme bilden.
Die Studie finden Sie HIER
Studien und Reformkommission 2017
Robotik: Erfahrungen und Potentiale für die Gesundheitswirtschaft
Mehr Investitionen in Aus- und Weiterbildung, erweiterte Verantwortungsbereiche jenseits von Delegation sowie Stärkung der Selbstorganisation sind Schlüsselfaktoren für Attraktivität des Pflegeberufs und Sicherung der Versorgungsqualität. Das sind die Schlussfolgerungen der PinaL-Studie, die im Februar veröffentlicht wurde.
Die Studie wurde im Januar 2017 beauftragt. Das Ergebnis wurde im Dezember 2017 als Buch veröffentlicht.
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Reformkommission G-BA
Nach dem Studie „Bestandsaufnahme G-BA“ vom September 2016 hat die Stiftung Münch eine Reformkommission einberufen, um Vorschläge zu erarbeiten, wie die Arbeit des G-BA stärker am Gemeinwohl orientiert und innovationsoffen gestaltet werden kann.
Hintergründe zur Arbeit der Reformkommission finden Sie HIER
Die 16 Reformvorschläge der Reformkommission finden Sie HIER
Studien 2015
September 2015
Repräsentative Bevölkerungsbefragung zu Datenschutzaspekten im Gesundheitssektor
Den Projektbericht finden Sie hier
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Juli 2015
Impulse für das deutsche Gesundheitswesen aus den USA?
mit der Universität Bayreuth, Juniorprofessur Gesundheitsmanagement (Prof. Dr. Andreas Schmid, Sebastian Himmler)
Den Projektbericht finden Sie hier