25. – 27. März 2022, Berlin
FÜR DIESES THINK CAMP IST DIE BEWERBUNGSFRIST ABGELAUFEN
Die elektronische Patientenakte (ePA) muss seit Januar dieses Jahres verpflichtend allen gesetzlich Krankenversicherten angeboten und seit Juli auch von Leistungserbringern mit Informationen befüllt werden. Doch sowohl das Anlegen als auch das Befüllen muss aktiv vom einzelnen Versicherten gefordert werden – eine strikte Opt-in-Regelung, die ein großes Hindernis für die erfolgreiche Implementierung sein kann und die es in anderen europäischen Ländern so nicht gibt. Sind dann Informationen in der ePA hinterlegt, gilt es, diese zu sichern. Dazu muss u.a. genau geregelt werden, wer auf welche Dokumente Zugriff hat und wie lange dieser gewährt wird. Und auch hier gibt es unterschiedliche Lösungen in verschiedenen Ländern der EU.
Gleichwohl wenden alle EU-Länder die europaweite Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) an. Wieso sie jedoch in den Ländern so unterschiedlich gehandhabt wird, hat gerade Professor Christoph Krönke in einer Studie für die Stiftung Münch untersucht. Sie erscheint im Oktober als Buch. Beim Think Camp wollen wir uns damit auseinandersetzen, wie die Unterschiede in den Ländern sind und ob es Nachbesserungsbedarf bei der bestehenden Regelung in Deutschland gibt, der den Datenschutz gewährleistet, aber dennoch eine praktikable Anwendung der ePA ermöglicht.
Die Dozenten:
-
Dr. Michael Kiometzis, Projekte der angewandten Informatik, Telematik des BFDI
- Prof. Dr. Christoph Krönke, Universitätsprofessor für öffentliches Recht an der WU Wirtschaftsuniversität Wien
- Mark Langguth, Unternehmensberater langguth.digital
- Prof. Dr. Karl Stöger, Professor für Medizinrecht am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht Wien
- Marcel Weigand, Digitalexperte und Berater, Leiter Kooperationen und digitale Transformation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland
Der Ablauf:
Die Dozenten führen aus unterschiedlichen Perspektiven in das Thema ein. Dabei finden keine reinen Frontalvorträge statt, sondern die Teilnehmer haben ausreichend Raum für Rückfragen und Austausch sowohl untereinander als auch mit den Dozenten. Abschließend entwickeln die Teilnehmer in drei Gruppen jeweils ein Positionspapier, das sie am letzten Tag präsentieren und mit der Gruppe diskutieren.
Das Think Camp beginnt am Freitag um 13 Uhr und endet am Sonntag gegen 12 Uhr.
Die Kosten für Übernachtung im Veranstaltungshotel und Verpflegung trägt die Stiftung; die Teilnehmer müssen nur die Reisekosten selbst übernehmen.
Wer kann sich bewerben?
- Studierende ab dem 5. Semester (z.B. aus Medizin, Gesundheitsökonomie, Medizinische Informatik, IT, Public Health, Pflege/wissenschaften)
- Doktoranden
- Berufsanfänger aus entsprechenden Einrichtungen (Krankenkassen, Pharma, Beratung, Krankenhäusern)
Für die Bewerbung ist erforderlich:
- ein Motivationsschreiben: Wieso sind Sie dabei? Überzeugen Sie uns von sich. In sieben Sätzen.
- ein Lebenslauf, ein Überblick über Ihre besonderen Aktivitäten und Ihr Engagement (Praktika, Veröffentlichungen, Konferenzen und Veranstaltungen)
- Ihre Zeugnisse
Das Think Camp musste aufgrund der steigenden Infektionszahlen von November 2021 auf März 2022 verschoben werden. Die Teilnahmezusagen behalten ihre Gültigkeit.
Think Camp :
Das Format für Nachwuchswissenschaftler und junge Führungskräfte
Immer mehr ältere Menschen – also auch immer mehr Menschen, die medizinische Leistungen in Anspruch nehmen.
Immer weniger Menschen, die diese Leistungen bezahlen. Und erbringen.
Das Gesundheitssystem in seiner bestehenden Form kann langfristig beides nicht mehr vereinen. Es droht eine Rationierung von Leistungen.
Dies zu vermeiden, ist das Ziel der Stiftung Münch. Mit dem Format der Think Camps sollen junge, engagierte Wissenschaftler und Nachwuchsführungskräfte angesprochen werden, die dieses Ziel mit kreativen Ideen und innovativen Konzepten jenseits der eingetretenen Pfade vorantreiben wollen.