Think Camp „Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit vereinen: Möglichkeiten der DSGVO-konformen ePA-Gestaltung“
25. bis 27. März 2022
Die elektronische Patientenakte (ePA) muss seit Januar 2021 verpflichtend allen gesetzlich Krankenversicherten angeboten und seit Juli auch von Leistungserbringern mit Informationen befüllt werden. Doch sowohl das Anlegen als auch das Befüllen muss aktiv vom einzelnen Versicherten gefordert werden – eine strikte Opt-in-Regelung, die ein großes Hindernis für die erfolgreiche Implementierung sein kann und die es in anderen europäischen Ländern so nicht gibt. Sind dann Informationen in der ePA hinterlegt, gilt es, diese zu sichern. Dazu muss u.a. genau geregelt werden, wer auf welche Dokumente Zugriff hat und wie lange dieser gewährt wird. Und auch hier gibt es unterschiedliche Lösungen in verschiedenen Ländern der EU.
Gleichwohl wenden alle EU-Länder die europaweite Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) an. Wieso sie jedoch in den Ländern so unterschiedlich gehandhabt wird, hat gerade Professor Christoph Krönke in einer Studie für die Stiftung Münch untersucht.
Beim Think Camp setzten sich die Teilnehmer damit auseinander, wie die Unterschiede in den Ländern sind und ob es Nachbesserungsbedarf bei der bestehenden Regelung in Deutschland gibt, der den Datenschutz gewährleistet, aber dennoch eine praktikable Anwendung der ePA ermöglicht.
Die Arbeiten der Teilnehmer
Die Aufgabe:
Das in den Vorträgen der Experten vermittelte Wissen setzten die Teilnehmer ein, um die Aufgabenstellung zu bearbeiten:
Sie wollen der elektronischen Patientenakte zum Erfolg verhelfen und erarbeiten einen Plan, wie sie gestaltet werden soll. Dabei wird der Datenschutz eingehalten, gleichzeitig aber auch der Nutzen erhöht.
- Welche Zielgruppe nehmen Sie in den Fokus?
- Welcher Nutzen sollte vorrangig sein, so dass die von Ihnen gewählte Zielgruppe überzeugt werden kann?
- Wie gestalten Sie Anlage, Befüllung und Freigabe ihrer ePA?
- Wie muss das Handling gestaltet werden, so dass der Nutzen einfach spürbar wird?
- Welche weiteren Faktoren sollten begleitend eingeführt werden, um Akzeptanz und Unterstützung der Zielgruppe zu erhalten?
- Mit welchen Widerständen ist zu rechnen? Und wie können diese überwunden werden?
Gruppe REPA – Rettung der ePa:
Marko Jovanović, Svea Rüppell, Jonah Grütters, Alexandra Lehmann, Joachim Feimann
Eine einheitliche ePA mit einheitlicher Softwarelösung und Opt-out mit einfachem Zugang und Freigaben für die Nutzer – auf dieser Basis entwickelte die Gruppe ihre ePa – und gleich einen kleinen Prototypen entwickelt: https://marvelapp.com/prototype/172j47h4/screen/85888727
Gruppe EmpowerWOMENt
Merima Ahmetovec, Melina Branding, Lisa Geis, Carolin Holwitt, Melinda May & Jenny-Victoria Steindorff)
Auch die Gruppe EmperWOMENt hat Opt-out als Basis bei der Anlage der ePA vorausgesetzt – und sich für die erfolgreiche Verbreitung zunächst auf die Zielgruppe junger Frauen fokussiert.
Die Dozenten:
- Prof. Dr. Christoph Krönke, Universitätsprofessor für öffentliches Recht an der WU Wirtschaftsuniversität Wien
- Mark Langguth, Unternehmensberater langguth.digital
- Prof. Dr. Karl Stöger, Professor für Medizinrecht am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht Wien
- Marcel Weigand, Digitalexperte und Berater, Leiter Kooperationen und digitale Transformation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland