Förderung von integrierten Versorgungsstrukturen, Managed Care, Digitalisierung, Netzwerkmedizin:
Welche Elemente müsste ein Koalitionsvertrag enthalten?
17. bis 19. November 2017, Berlin
„Welche Punkte müssen in den Koalitionsvertrag, um die Weichen für die Gesundheitsversorgung richtig zu stellen?“ – so lautete der Auftrag für die 15 Teilnehmer des dritten Think Camps 2017. Am Sonntag, den 19.11. stellten sie ihre Forderungen vor, die sie nach den Expertenvorträgen und intensiven Diskussionen untereinander und mit den Referenten in drei Gruppen ausgearbeitet hatten. Zwar wurde am selben Abend überraschend bekannt, dass die Jamaika-Koalition nicht zustande kommt. Doch die Arbeiten der Think Camp-Teilnehmer zeigen, auf welche drängenden Fragen in der Gesundheitsversorgung unbedingt Antworten gefunden werden müssen – und wofür entsprechende politische Weichenstellungen erforderlich sind. Sie gehören damit ins gesundheitspolitische Regierungsprogramm und zwar unabhängig davon, wie die künftige neue Regierung nun aussehen wird.
So waren sich alle Gruppen darin einig, dass die Gesundheitsversorgung stärker am Patienten orientiert und die vorherrschenden, starren Sektorengrenzen überwunden werden müssen. Auch sehen alle Gruppen das bisherige eHealth-Gesetz als nicht ausreichend an und fordern eine umfangreiche Erweiterung des eHealth-Gesetzes, die unter anderem die Einführung der elektronischen Patientenakte und eine bessere Berücksichtigung von digitalen Innovationen zugunsten der Patientenversorgung beinhaltet. Eine weitere Forderung, die alle Gruppen an die künftige Regierung stellen: die Ausbildung und Ausrichtung der Gesundheitsberufe muss im Lichte der demografischen und technischen Entwicklungen überarbeitet und neu konzipiert werden. Eine politische Vorgabe sei dazu dringend notwendig, da sonst aufgrund der bestehenden Partikularinteressen lediglich eine leichte Variation des Status quo zu befürchten sei.
Gruppe A
Jana Aulenkamp, Stephanie Helf, Niklas Knust, Anne Mensen, Andreas Wagenplast
Die Vision einer patientenorientierten Versorgung bis zum Jahr 2024 nahm die Gruppe A als Grundlage für ihre Forderungen. Sie arbeitete dazu vier Punkte aus: Sektorenübergreifende Versorgung, neue Gesundheitsberufe, Digitalisierung und eine nachhaltige, solidarische Finanzierung gehören nach ihrer Einschätzung zwingend auf die politische Agenda.
Die Präsentation der Gruppe finden Sie HIER
Das Positionspapier der Gruppe finden Sie HIER
Gruppe B
Timo Frank, Denny Paulicke, Hildrun Schürig, Stephanie Sussmann und Luise Maria Tavera
Die Mitglieder der Gruppe B stellten fünf Forderungen auf. Auch sie sprachen sich für den Ausbau der Digitalisierung im Gesundheitswesen und eine Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung aus. Zusätzlich sahen sie ein Zusammendenken von Bildung und Versorgung, die Förderung von Innovationen und die Stärkung von jungen Kompetenzen als erforderlich an, um das Gesundheitssystem zu reformieren.
Das Positionspapier der Gruppe finden Sie HIER
Gruppe C
Nina Viktoria Heine, Philipp Köbe, Maike Pfeiffer, Michael Slowik, Alexander Veitinger
Drei Kernthemen – Bildung, Organisation und Digitalisierung – hat die Gruppe C als die wesentlichen Handlungsfelder für eine neue Koalition der nächsten Legislaturperiode bis 2021 identifiziert. Maßgeblich ist es ihrer Ansicht nach, dass in allen drei Themengebieten der Grundstein für nachfolgende Regierungen gelegt wird, denn die Maßnahmen sind nicht immer in vollem Umfang innerhalb einer Legislaturperiode umsetzbar.
Die Präsentation in Form einer Mindmap der Gruppe finden Sie HIER
Das Positionspapier der Gruppe finden Sie HIER
Die Dozenten:
- Prof. Dr. Volker Amelung, Vorstand Bundesverband Managed Care
- Dr. Albrecht Kloepfer, Büro für gesundheitspolitische Kommunikation
- Prof. Dr. Boris Augurzky, wissenschaftlicher Geschäftsführer Stiftung Münch
- Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender Stiftung Münch
Die Teilnehmer:
- Jana Aulenkamp
- Timo Frank
- Nina Viktoria Heine
- Stephanie Helf
- Niklas Knust
- Philipp Köbe
- Anne Mensen
- Denny Paulicke
- Maike Pfeiffer
- Hildrun Schürig
- Michael Slowik
- Stephanie Sussmann
- Luise Maria Tavera
- Alexander Veitinger
- Andreas Wagenplast